Malerei und Zeichnung
Hilda hatte immer einen starken Bezug zur Natur, von der sie sich auch in ihrer Kunst inspirieren liess. Auf ihrem langen künstlerischen Weg experimentierte und arbeitete sie mit den verschiedensten Farben, Materialien und Techniken. Sie war immer auf der Suche nach neuen Ausruckmöglichkeiten.
Aus der Natur, die ähnliche Formen in unendlicher Vielfalt wiederholt, leitete sie ein eigenes Gestaltungsprinzip ab: gleichanders oder Veränderung in der Wiederholung. Daraus entwickelte Hilda eine Maltechnik, bei der sie zum Farbauftrag immer die gleiche Handbewegung ausführte. Statt eines Pinsels brauchte sie dazu Pflanzenteile. Als Malmittel verwendete sie oft farbige Tusche, die sie Schicht für Schicht auftrug. Im Verlauf durchdrangen, vermischten oder überdeckten sich die Schichten, so dass daraus ganz neue Formelemente und Farbmuster hervorgingen. Das war ein tage‐ und wochenlanger Prozess, der viel Geduld und volle Aufmerksamkeit erforderte. Dabei verdichtete sich die Bildstruktur stetig, bis ein vibrierendes Kaleidoskop von Farben und Formen entstand. Entscheidend war dabei, den Moment höchster Spannung zu erkennen und zum richtigen Zeitpunkt aufzuhören. Hilda malte viele solche Bilder in verschiedensten Formaten auf Leinwand und Papier. Besonders fasziniert war Hilda von Schatten, die sie unterwegs und im Atelier immer wieder festzuhalten versuchte. Schatten, die immateriell, beweglich und flüchtig sind, hatten für Hilda ganz eigene formale und gestalterische Qualitäten. Oft arbeitete sie auch mit den Schatten ihrer eigenen Objekte, aus denen dann neue Bilder entstanden. So konnte sie fliessend und spielerisch vom dreidimensionalen in den zweidimensionalen Bereich und umgekehrt wechseln